Rauch dringt aus der Heiligenstädter Stadthalle

Gerade wollen besorgte Anwohner die Feuerwehr alarmieren, als bereits Löschfahrzeuge der Feuerwehr Heiligenstadt und Uder eintreffen. Große Augen machen die Bürger, als sie sehen, dass nicht Feuerwehrleute aus den Fahrzeugen aussteigen, sondern Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Schnell verschafft sich der Einsatzleiter einen Überblick über das Brandgeschehen. Schläuche werden ausgerollt und die Drehleiter ausgefahren. Von zwei Seiten rücken Jugendfeuerwehrmitglieder ins Gebäude vor. Nach wenigen Minuten werden zwei gerettete Personen ins Freie gebracht und versorgt. Was dramatisch aussieht, ist jedoch kein echter Einsatz, sondern eines von zwölf Einsatzszenarien im Rahmen des 5. Berufsfeuerwehrtages der Jugendfeuerwehr Heiligenstadt. 24 Stunden lang hatten die Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren die Möglichkeit, einen Arbeitstag ähnlich den einer Berufsfeuerwehr zu erleben. "Für die Jugendfeuerwehr ist dieser Tag der Höhepunkt der praktischen Ausbildung", so Jugendfeuerwehrwart Alexander-Raphael Beck. Bei den simulierten Einsätzen würden die Jungen und Mädchen ihr erlerntes Wissen praktisch umsetzten.

 


Begonnen hatte der Aktionstag am Morgen um 9 Uhr mit der Fahrzeugeinteilung und anschließendem Werkstattdienst im Feuerwehrzentrum Heiligenstadt. Und während der Feuerwehrnachwuchs Schläuche reinigte und die Atemschutztechnik überprüfte, ertönte der Alarmgong in der Feuerwehr. Bei der Firma SIM sei eine Person unter einem Gerüst eingeklemmt, so die Nachricht. Unverzüglich besetzten die Jugendfeuerwehrmitglieder die Fahrzeuge und befreiten vor Ort den verletzten Dummy. Kaum waren die Fahrzeuge zurück am Standort, mussten drei Fahrzeuge zum Jüdenhof beordert werden, um im Mühlgraben unbekannte Fässer zu bergen. Noch vor dem Mittagessen machte ein Küchenbrand den Einsatz des Löschzuges notwendig. Dank Wärmebildkamera war die Brandursache, ein angebranntes Essen, schnell gefunden. Nach dem arbeitsreichen Vormittag tat allen der Dienstsport in der Eichsfeldtherme sichtlich gut. Doch an Ausruhen war auch danach nicht zu denken. Die Jugendfeuerwehr musste bis Mitternacht zu vier weiteren Einsätzen, so u.a. unweit des Feuerwehrzentrums zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. Hierbei musste die Jugendfeuerwehr Heiligenstadt und Uder die Einsatzstelle absichern und ausleuchten. Eine Lehrvorführung folgte: Mitglieder der Einsatzabteilung demonstrierten die patientengerechte Rettung aus einem Pkw mittels Schere und Spreizer. Nach den Einsätzen mussten die Jungen und Mädchen immer wieder die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge herstellen. Am späten Abend erhielten sie einen Feueralarm der Brandmeldeanlage im Vital Park. Nach wenigen Minuten hatte die Einsatzleiterin zusammen mit drei weiteren Jugendfeuerwehrmitgliedern die ausgelösten Rauchmelder gefunden und Endwarnung gegeben. Es handelte es sich um einen Fehlalarm. Und es blieb spannend, galt es doch noch einen Sportplatz für eine Hubschrauberlandung auszuleuchten, eine vermisste Person zu suchen, eine gestürzte Person im Kurpark zu versorgen und zu einer böswilligen Fehlalarmierung auszurücken. "Die Jugendlichen haben gezeigt, dass sie die gestellten Aufgaben gut gemeistert haben", so der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Thomas Müller am Dienstende zufrieden mit den Leistungen der Jugendwehrmitglieder. (Heiligenstadt / 29.09.2007)


Person unter Maschine eingeklemmt


Fässer mit unbekanntem Inhalt auf Gewässer


Brand in Küche


Großbrand in der Stadthalle

 
 


Verkehrsunfall am Rengelröder Weg


Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person

 
 
 


Fehlalarm durch Brandmeldeanlage


Landung eines Rettungshubschraubers



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