Am Samstag wunderten sich viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt über die große Anzahl von Feuerwehrfahrzeugen in der Innenstadt. Grund dafür war die vierte Orientierungsfahrt anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Heiligenstadt. Trotz des regnerischen Wetters machten sich 18 Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Eichsfeld auf dem Weg nach Heiligenstadt. Bereits um 8 Uhr startete die erste Mannschaft, ihr folgten im 15-Minuten-Rhythmus weitere 17 Jugendfeuerwehren. Dabei waren die einzelnen Mannschaften rund vier Stunden mit ihrem Fahrzeug in der Stadt unterwegs.
Die einzelnen Teams mussten an sechs Aktionspunkten ihr praktisches und theoretisches Können unter Beweis stellen. Aber vor allem zwischen den Aktionspunkten stand der Orientierungssinn im Fordergrund, so beispielsweise die Frage nach der Anzahl von Treppenstufen bis zur Kappelle am Klausberg oder den Kandidaten zur Kommunalwahl. Bereits am ersten Aktionspunkt, dem Brauhausplatz, sollten die Jugendlichen für einen angenommenen Flächenbrand eine Wasserversorgung vom Mühlbach aufbauen. Zum ersten Mal sahen viele Jugendfeuerwehren während der Fahrt den THW-Stützpunkt im Pferdebachtal, als zweiten Aktionspunkt. Dort befragten die Teams Einsatzkräfte des THW Heiligenstadt, um einen Fragebogen rund um die Hilfsorganisation beantworten zu können. Beim dritten Aktionspunkt versorgten die Teilnehmer einen gestürzten Wanderer bei der Klöppelsklus. In der Villa Lampe glühten bei den Jungen und Mädchen der Kopf, als sie Fragen aus den Bereichen Feuerwehr, Umwelt und Technik beantworteten. Zwischendurch machten die Mannschaften einen Abstecher zur Polizeiinspektion Eichsfeld. Für diesen Besuch nahm ein Beamter pro Gastwehr einen Fingerabdruck. Den Nachweis dafür gaben die Jugendlichen später zur Auswertung mit ab. Am Heiligenstädter Busbahnhof galt es eine Unfallstelle abzusichern. Zum Abschluss der Fahrt absolvierte jede Gruppe im Feuerwehrstützpunkt, einen Geschicklichkeitsparkur. Auch Bürgermeister Bernd Beck besuchte am Vormittag die Veranstaltung und stellte nochmals die Wichtigkeit dieser Art der Jugendarbeit hervor.
Zur Siegerehrung überreichten Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas von Lipinski, Stadtbrandinspektor Bernhard Gremmer, die beide die große Teilnahme und gute Organisation lobten, zusammen mit Jugendfeuerwehrwart Alexander Beck und seinem Stellvertreter Thomas Müller die Pokale. Als Sieger der vierten Orientierungsfahrt ging die Jugendfeuerwehr Berlingerode hervor, gefolgt von Marth und Küllstedt. (Heiligenstadt / 29.04.2006)
