Mit großer Betroffenheit erfuhren wir am vergangenen Donnerstag vom Tod unseres Kameraden Daniel Krell. Heute erwiesen wir ihm die letzte Ehre.
Schon als junger Mensch war Daniel von der Feuerwehr begeistert, sodass er bereits mit 18 Jahren in seinem Heimatort Steinbach in die Freiwillige Feuerwehr eintrat, Verantwortung für das Gemeinwesen übernahm und zudem Trainer der dortigen Feuerwehr-Frauenmannschaft wurde.
Nach seinem Umzug nach Heiligenstadt trat er im März 2009 der Einsatzabteilung unserer Wehr bei. Er absolvierte eine Reihe von Lehrgängen, durch die er sich 2010 zum Sprechfunker und Maschinisten für Löschfahrzeuge sowie ein Jahr später zum Maschinisten für Rüstwagen und im Jahr 2012 zum Truppführer ausbilden ließ. 2013 wurde Daniel zum Hauptfeuerwehrmann befördert und erhielt 2015 das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25-jährige, aktive, pflichttreue Dienstzeit in der Feuerwehr. Für den Einsatz anlässlich des Papstbesuches im Jahr 2011 zeichnete der Landkreis Eichsfeld Daniel mit der Ehrenbandschnalle des Landkreises aus.
Daniel nahm das »Freiwillig« der Feuerwehr ernst und machte bei einer Vielzahl von Einsätzen mit. Aber auch das reichte ihm nicht, ihm lag es am Herzen, seine Kenntnisse und seine Erfahrung an die junge Generation weiterzugeben. Deswegen war es nur konsequent, dass er sich über sieben Jahre lang als Ausbilder bei der Jugendfeuerwehr eingebracht hat. Wer erinnert sich nicht an die vielen Herbstfahrten und Zeltlager, bei denen Daniel dabei war.
Über seine Arbeit in der Jugendfeuerwehr lernte Daniel die Feuerwehrbleibe kennen und lieben und betreute sie zunächst ehrenamtlich. Was für ein aktives, was für ein gemeinnütziges Leben. Und das nicht nur innerhalb der Feuerwehr, wann immer man ihn brauchte, half er sofort.
In Folge seiner Erkrankung musste er 2017 seinen aktiven Dienst in der Einsatzabteilung schweren Herzens aufgeben. Um dennoch »seiner« Feuerwehr die Treue zu halten, wechselte er nach acht Jahren im aktiven Einsatzdienst im Januar 2018 in die Alters- und Ehrenabteilung und kümmerte sich, wann immer er konnte, bei Großeinsätzen um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Als gewählter Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung war Daniel Ansprechpartner im Feuerwehrausschuss und organisierte Treffen der Alters- und Ehrenabteilung.
Im Herbst 2018, inzwischen war Daniel Frührentner, übernahm er einen Minijob bei der Stadt und kümmerte sich in dieser Funktion um die Unterhaltung und Pflege der Feuerwehrbleibe. Schnell wurde dieses Gelände seine zweite Heimat und schnell hatte er seinen Spitznamen »Burggraf« weg. Der passte, denn er versuchte immer wieder mit eigenen Ideen »sein« Gelände attraktiver zu machen.
Als die Jugendfeuerwehr 2021 ihr 30-jähriges Jubiläum feierte, hat er dort für die Aufstellung und Einweihung eines Holzkreuzes gesorgt. Bald wird auch über Daniels Grab ein Kreuz stehen, das an ihn erinnert und von der Hoffnung kündet, dass der Tod nicht das letzte Wort im Leben ist.
Wann immer jemand jetzt zur Feuerwehrbleibe kommt und dieses Kreuz, »sein Kreuz« sieht, wird er an Daniel denken und sich seiner erinnern.
Mit ihm haben wir einen allseits geschätzten Kameraden verloren. Gemeinsam mit seiner Familie trauern wir nicht nur um einen Feuerwehrmann - das war er von ganzem Herzen -, wir trauern um einen treuen Wegbegleiter und guten Freund.