18.06.2019  

Intensives Training für Wettkampf und Einsatz


Beim Heiligenstädter Benefizlauf haben Moreen Heinemann (32) und Christian Weinmar (29) im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt, als sie in voller Ausrüstung unter Atemschutz mitgelaufen sind. Nun haben sie angekündigt, als „TFA Sole Fighter“ bei nationalen und internationalen Wettkämpfen anzutreten. Vor seinem ersten Wettkampf stellt sich das Duo vor.

Wann und wo findet euer erster Wettkampf statt?

Moreen: Am Freitag ist es soweit. In Rodgau in Hessen treten wir bei den FireFit Championships an.

Christian: Der Wettkampf beginnt eigentlich schon am Donnerstag. Wir starten aber erst am Freitag um 12:15 Uhr mit der Startnummer 432.

Was erwartet euch bei dem Wettkampf genau?

Moreen: Der Wettkampf wird mit Schutzbekleidung für die Brandbekämpfung und Atemschutzgerät absolviert. Christian übernimmt den ersten Teil. Er muss über Treppen in die dritte Etage laufen und dort eine Schlauchrolle hochziehen. Danach geht es für ihn wieder die Treppen hinunter und an die Hammerschlagmaschine, wo er ein Gewicht mit einem Hammer bewegen muss.

Christian: Danach übernimmt Moreen mein Atemschutzgerät und läuft einen Slalomkurs. Anschließend zieht sie zwei gefüllte Schläuche und muss am Ende der Strecke mit dem Wasserstrahl ein Ziel treffen. Zum Schluss muss sie eine 80 Kilogramm schwere Puppe über eine Distanz von 30 Meter ziehen. Und das Ganze natürlich so schnell wie möglich.

Welches Ziel habt ihr euch für den ersten Wettkampf gesetzt?

Christian: Natürlich haben wir das Ziel, einen guten Platz zu erreichen, aber bei unserem ersten Wettkampf geht es zunächst darum, fehlerfrei ins Ziel zu kommen.

Moreen: Ein Platz unter den besten Zehn wäre schön. Vor allem wollen wir aber Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen.

Wie häufig habt ihr im Vorfeld trainiert?

Christian: Sport machen wir mindestens fünfmal pro Woche. Rein für den Wettkampf trainieren wir zweimal in der Woche. Wir bauen nicht jedes Mal die ganze Wettkampfstrecke auf, sondern trainieren oft nur einzelne Stationen.

Moreen: Manchmal absolvieren wir auch zwei Trainingseinheiten an einem Tag.

Dann kommt euch das Training sicher bei Feuerwehreinsätzen zu Gute.


Moreen: Ja, sogar sehr. Die Tätigkeiten, die wir für den Wettkampf trainieren, brauchen wir auch bei Einsätzen. Zum Beispiel zur Menschenrettung, zur Brandbekämpfung oder beim Tragen und Ziehen von Lasten.

Christian: Das ist definitiv so. Das ständige Training mit kompletter Schutzausrüstung gewöhnt den Körper an die Belastung. Jedem muss klar sein, dass man als Feuerwehrangehöriger fit sein sollte. Nicht nur für sich selbst, sondern auch, um seinen Kameraden im Ernstfall helfen zu können.

Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, ein Wettkampf-Team zu gründen?

Moreen: Wir sind beide leidenschaftliche Feuerwehrleute und lieben den Sport. Für unsere Fitness trainieren wir schon seit vier Jahren gemeinsam und suchen immer neue Herausforderungen. Da wir gerne an unsere Grenzen gehen, waren die Wettkämpfe für uns genau das Richtige.

Christian: Am Anfang war es für uns einfach nur eine weitere Trainingseinheit. Aber irgendwann kam die Idee, am Wettkampf teilzunehmen. Somit wurden die Trainingseinheiten häufiger und intensiver. Daraus ist dann unser Team „TFA Sole Fighter“ entstanden.

Was waren am Anfang die größten Herausforderungen?

Christian: Zu Beginn standen wir vor einem riesigen Berg mit Herausforderungen. Uns fehlte sämtliches Material zum Trainieren, wir hatten keine Schutzbekleidung und auch innerhalb der Feuerwehr mussten wir erst Überzeugungsarbeit leisten.

Moreen: Das Equipment für das Training haben wir selbst gebaut bzw. gekauft. Ins Geld ging besonders die Schutzbekleidung, die für den Wettkampf vorgeschrieben ist. Auf der Suche nach Sponsoren für Hose, Jacke, Stiefel, Helm und Handschuhe hat uns der Feuerwehrverein unterstützt.

„TFA Sole Fighter“ – Was hat es mit dem Namen des Teams auf sich?


Moreen: TFA steht für „Toughest Firefighter Alive“, was soviel bedeutet wie „härtester Feuerwehrmann der Welt“. Sole steht für unsere Heimatstadt Heilbad Heiligenstadt mit seiner Solequelle. Fighter, englisch für „Kämpfer“, soll unseren Kampfgeist unterstreichen.

Hat das Team noch weitere Mitglieder?


Christian: Derzeit besteht unser Team nur aus zwei Mitgliedern. Wer Interesse am Mitmachen hat, kann sich aber gerne bei uns melden. Wir wollen nicht nur Heiligenstädter Feuerwehrleute, sondern auch Kameraden anderer Feuerwehren aus dem Eichsfeld ansprechen.

Vielen Dank und viel Erfolg in Rodgau.




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