27.09.2015  

Ein Wochenende Berufsfeuerwehrmann und -frau


Ein spannendes und erlebnisreiches Wochenende liegt hinter 21 Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Heiligenstadt. Pünktlich um 16 Uhr traten sie am Freitag ihren Dienst zum diesjährigen Berufsfeuerwehrwochenende an, welches immer einen Höhepunkt des Jahres darstellt. Dabei schlüpfen die Kinder in die Rolle von Feuerwehrmännern und -frauen und üben einen Dienst, genau wie bei einer echten Berufsfeuerwehr, aus. Hierfür wird auch die Feuerwache entsprechend hergerichtet. In den Räumen hängen Monitore, auf denen die Einsatzmeldungen auflaufen und über die installierten Lautsprecher ist der Alarmgong zu hören. Die Einsatzzentrale dient als Leitstelle, bei der die Notrufe eintreffen, die Rettungskräfte alarmiert und die Einsätze koordiniert werden. Selbstverständlich schlüpft auch hier ein Mitglied der Jugendfeuerwehr in die Rolle des Leitstellendisponenten.

So begannen die Kinder und Jugendlichen am Freitagnachmittag mit der Übernahme der Fahrzeuge, auf die sie eingeteilt waren und überprüften die Autos auf Vollständigkeit. Kurz darauf ertönte auch schon zum ersten Mal der Alarmgong. In einem Industriegebiet hatte ein Fahrzeug Betriebsstoffe verloren, die von der Feuerwehr gebunden werden mussten. Parallel dazu brannte auf Höhe der Alten Burg ein Pkw. Ein mit Atemschutz ausgerüsteter Trupp rettete zwei Personen aus dem Fahrzeuginneren und löschte dieses ab. Nur wenig später wurden die Berufsfeuerwehrmänner und –frauen in Günterode gefordert. Ein Arbeiter war hier in einem Dachgiebel gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Nachdem die Einsatzkräfte den Patienten versorgten, wurde er mit Hilfe der Drehleiter gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Erfahrene Kameraden der Einsatzabteilung standen den Kindern stets zu Seite und unterstützten sie bei der Entnahme schwerer Geräte sowie beim Treffen von Entscheidungen.

Nach dem Abendessen, welches freie Einsatzkräfte auf der Feuerwache zubereiteten, ertönte der Alarmgong erneut. Eine unklare Flüssigkeit trat aus einem Behälter auf dem Gelände des städtischen Bauhofs aus. Ausgerüstet mit besonderen Schutzanzügen gingen zwei Trupps vor, um den ausgelaufenen Stoff zu binden. Bereits ins Bett gelegt hatten sich die Feuerwehrbeamten, als der letzte Alarm vor der Nacht eintraf. In der Flinsberger Straße brannten Container, die abgelöscht werden mussten. Nach einigen Stunden Schlaf ging es am Morgen wieder früh los. Gegen 7 Uhr meldete eine Frau, dass ihr Mann über Nacht nicht zu Hause eintraf und zuletzt im Wald unterwegs war. Die Feuerwehr rückte aus, um diesen zu suchen und fand ihn in einem Waldgebiet am Pferdebachtal. Der stark unterkühlte Mann wurde mittels Schleifkorbtrage aus dem schwer zugänglichen Bereich gerettet und ins Krankenhaus transportiert. Bereits hier erhielt der Wachabteilungsleiter die Information über ein nahendes Unwetter, welches später zu mehreren Einsätzen führte. Ein Keller musste ausgepumpt, Bäume von der Straße beseitigt und Unrat aus einem See geborgen werden. Außerdem ereignete sich auf der Autobahn ein schwerer Verkehrsunfall. Zwei Pkw waren kollidiert, wodurch vier Personen teils schwer verletzt wurden. Die Einsatzkräfte des Rüstzugs befreiten zwei von ihnen mittels hydraulischen Rettungsgeräten. Für die Simulation der Fahrbahn stellte die Luftsportvereinigung Göttingen e. V. die Landebahn des Flugplatzes Günterode zur Verfügung.

Auch der Nachmittag verlief weiterhin sehr einsatzreich. Eine Person, die von einem Dach springen wollte, konnten die Feuerwehrmänner und -frauen beruhigen und mit Hilfe der Drehleiter retten. Außerdem ereignete sich ein Unfall auf einem Bahngelände. Ein Mitarbeiter wurde unter schweren Geräten eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr befreit werden. Weiterhin löste eine Brandmeldeanlage aus und Gegenstände mussten aus einem Fluss geborgen werden. Kurz vor Ende des Dienstes ging es noch einmal für den Löschzug in die Wolfstraße. Ein Kind hörte dort den Rauchmelder seines Nachbarn und alarmierte die Feuerwehr, da dieser nicht zu Hause war. Nachdem die Einsatzkräfte die Wohnungstür öffneten, drang ihnen leichter Rauch entgegen. So begab sich ein Trupp, ausgerüstet mit Atemschutz und C-Strahlrohr, in die Wohnung und löschte das angebrannte Essen ab. Gegen 19 Uhr beendeten die Kinder dann ihren Dienst und gingen sichtlich geschafft in ihren wohlverdienten Feierabend.




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