Vom Notruf bis zum Verhalten im Brandfall

Brandschutzerziehung im städtischen Kindergarten Mischka

Leicht skeptisch wählt der sechsjährige Henry die Notrufnummer 112 über das Telefon. Am anderen Ende des Telefons meldet sich die zierliche Stimme der sechsjährigen Lena zusammen mit Feuerwehrfrau Moreen Heinemann mit den Worten „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst“. „ Mein Name ist Henry und ein Auto brennt auf einem Parkplatz in der Bahnhofstraße in Heiligenstadt", berichtet der Junge. Durch weitere gezielte Fragen bekommt die Leitstelle zusätzliche Informationen. „Die Feuerwehr kommt, du kannst jetzt auflegen“, so beendet die Feuerwehrfrau das Gespräch. Kein richtiger Notruf, sondern eine gespielte Situation während der Brandschutzerziehung im Heiligenstädter Kindergarten Mischka. Die zwei Telefone gehören zu einer Notrufdemoanlage der Feuerwehr Heiligenstadt, die im großen Gruppenraum der Vorschulgruppe aufgestellt wurde. „Mit dieser Anlage üben wir mit Kindern das richtige Absetzen eines Notrufes“, erklärt Brandschutzerzieher Alexander Beck. Denn vor einigen Tagen bestimmte das Thema Brandschutzerziehung den Kindergartenvormittag. Bereits mit Staunen begrüßten die Kinder des Kindergartens die zwei Feuerwehrleute der Feuerwehr Heiligenstadt. Ausgerüstet mit der Notrufdemoanlage, zwei Übungskoffern und speziell für Kinder erstellten Bildvorlagen, verwandelte die Feuerwehr den Gruppenraum in einen kleinen Unterrichtsraum. Im Vordergrund stand dabei nicht die Feuerwehr und ihre Ausrüstung, sondern die Brandschutzaufklärung. Denn am Ende des einstündigen Unterrichtes sollten alle Kinder in der Lage sein, sich bei einem Brand richtig zu verhalten, einen Notruf absetzen zu können und Gefahren zu kennen. Schon zu Beginn der Brandschutzerziehung zeigten die Feuerwehrleute den Kindern die Gefahren, die vom Feuer ausgehen und was passiert, wenn eine Kerze unbeaufsichtigt bleibt. Aber die Kinder sollten auch lernen, mit Feuer richtig umzugehen. Dazu zählt das sachgerechte Anzünden einer Kerze. Die Brandschutzerzieher machten den Kindern aber deutlich, dass man mit Feuer nicht spiele, sondern Kinder nur unter Aufsicht von Erwachsen beispielsweise eine Kerze anzünden dürfen. Die Gefahr, die vom Brandrauch ausgeht, wurde den Kindern mit Vorführungen und Bildern dargestellt. Den Vorschulkindern wurde so gezeigt, dass der Rauch nach oben steigt und die Personen nur noch kriechend das Zimmer verlassen können. Um dieses auch einmal zu proben, legten sich alle Kinder auf den Boden und verließen so den Raum. Brandschutzerzieher Alexander Beck erklärte den Kindern in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Rauchmeldern, denn die können im Ernstfall lebensrettend sein und sollten in jedem Haushalt angebracht werden. „Wir hätten das Thema nicht so anschaulich herüberbringen können“, lobte Kindergartenleiterin Maria Gunkel die gute Aufklärungsarbeit der Feuerwehr. Eine Woche später konnten die Kinder dann bei einem Rundgang in der Feuerwache die Geräte und Fahrzeuge anschauen. Zum ersten Mal durften dabei die Kinder an einem kleinen Strahlrohr stehen und mit Wasser spritzen. Zum Abschluss der Thematik führte der Kindergarten eine Woche später ihre jährliche Räumungsübung durch. Die Feuerwehr rückte dazu mit drei Fahrzeugen an. In Zukunft soll die Brandschutzerziehung auf weitere Einrichtungen der Stadt und deren Ortsteile ausgeweitet werden. (Heiligenstadt / 01.08.2008)

 

Besuch in der Feuerwache

Räumungsübung im Kindergarten



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